Glaukom-Anfall verhindern durch eine YAG-Iridotomie

Glaukom-Anfall verhindern durch eine YAG-Iridotomie

Bei einem Glaukom-Anfall erhöht sich plötzlich der Druck im Auge, weil das Kammerwasser durch eine Blockade durch die Regenbogenhaut nicht mehr richtig abfließen kann. Betroffene haben dann starke Augen- und Kopfschmerzen sowie Sehstörungen. Es kann auch zu Übelkeit und Erbrechen kommen.

 

Zur Behandlung wird zuerst der Augendruck mit Medikamenten gesenkt und anschließend mittels eines speziellen Eingriffes der Abfluss wiederhergestellt. Hier kommt unter anderem die YAG-Irodotomie zum Einsatz. Diese kann aber auch vorbeugend angewendet werden.

 

Was genau ist eine YAG-Iridotomie?

Als Iridotomie bezeichnen Augenärzte und Augenärztinnen operative Eingriffe, bei dem die Regenbogenhaut leicht angeschnitten wird, um eine zusätzliche Öffnung für den Abfluss des Kammerwassers zu schaffen. Dadurch wird die Zirkulation im Auge verbessert und einem Glaukom-Anfall wirkungsvoll vorgebeugt.

 

Bei der YAG-Iridotomie erfolgt der Einschnitt in die Regenbogenhaut nicht mittels speziellem Skalpell, sondern mit einem Yttrium-Aluminium-Granat-Laser.

 

Wann ist eine vorbeugende YAG-Iridotomie sinnvoll?

Im Auge befindet sich ganz vorne die Hornhaut, die die dahinterliegenden Strukturen schützt und für die richtige Lichtbrechung sorgt. Dahinter befindet sich die Regenbogenhaut, die durch ihr Verengen und Weitstellen die Menge an Licht, die ins Auge gelangt reguliert. Dazwischen befindet sich die sogenannte vordere Augenkammer, die mit Kammerwasser gefüllt ist.

 

Täglich produziert ein menschliches Auge zwischen 3 und 9 ml Kammerwasser, die die Linse und die Hornhaut mit Nährstoffen versorgen. Dieses fließt durch die Augenkammern und wird dann wieder ins Blut aufgenommen.

 

Der Abfluss für das Kammerwasser befindet sich am Rand des Auges zwischen Hornhaut und Regenbogenhaut. Je nach erblicher Veranlagung ist er weiter oder enger. In letzterem Fall können Veränderungen im Alter oder eine Weitung der Pupille bei Dunkelheit den Abfluss blockieren, was das Risiko für einen Glaukom-Anfall erhöht.

 

In solchen Fällen lässt sich mit einer YAG-Iridotomie ein zusätzlicher Durchfluss erzeugen, der den Abfluss entlastet und damit einem Glaukom-Anfall vorbeugt. Ein solcher Eingriff ist vor allem dann sinnvoll, wenn es in einem Auge bereits zu einem Winkelblockglaukom bekommen ist, um das Auge auf der anderen Seite zu schützen.

 

Ablauf und Kosten für eine YAG-Iridotomie

Im Vorfeld einer YAG-Iridotomie untersucht Ihr Augenarzt Ihr Auge genau und legt fest, wie viele Öffnungen sinnvoll sind, um die nötige Zirkulation im Auge zu gewährleisten. Eventuell müssen Sie bestimmte Medikamente absetzen und eine Weile auf Ihre Kontaktlinsen verzichten, damit die Operation stattfinden kann.

 

Am Tag der YAG-Iridotomie wird Ihr Auge zuerst mit Augentropfen betäubt. Nur in seltenen Fällen oder auf speziellen Wunsch hin findet der Eingriff unter Vollnarkose statt. Außerdem bekommen Sie Augentropfen, die dafür sorgen, dass sich Ihre Pupille verengt, damit die Regenbogenhaut sich ausbreitet und der Laser punktgenau arbeiten kann.

 

Damit Sie sich nicht aus Versehen bewegen, wird Ihr Kopf auf einer Kinnstütze stabilisiert. Ebenso bekommen Sie eine spezielle Linse aufs Auge gesetzt, die den Rest Ihres Auges durch Schäden durch den YAG-Laser schützt.

 

Mit den Vorbereitungen dauert die YAG-Iridotomie insgesamt etwa eine halbe Stunde. Der eigentliche Eingriff ist bereits innerhalb weniger Minuten vorbei. Die Kosten in der Regel von der Krankenkasse übernommen. Ausnahmen kann es geben, wenn die YAG-Iridotomie in Vollnarkose durchgeführt werden soll.

 

Die Pupillenverengung durch die Augentropfen hält mehrere Stunden an. Deswegen sollten sich Patienten und Patientinnen am besten abholen lassen und sich nach dem Eingriff erst einmal ausruhen. Dazu gehört, direkte Sonneneinstrahlung und zu langes Lesen, Fernsehen oder Arbeiten am Computer zu vermeiden.

 

Außerdem dürfen Sie sich nicht ins Auge fassen oder reiben, während die Betäubung wirkt, weil Sie sich sonst aus Versehen verletzen könnten.

 

Mögliche Risiken und Nebenwirkungen bei einer YAG-Iridotomie

Durch die YAG-Iridotomie wird das Auge gereizt, was auch den Augeninnendruck vorübergehend ansteigen lassen kann. Es kann zu einer leichten Entzündung kommen, die sich in der Regel jedoch gut behandeln lässt. Blutungen sehen zwar schlimm aus, sind aber meistens harmlos.

 

Nur in seltenen Fällen werden durch die YAG-Iridotomie die Linse oder Hornhaut beschädigt. Bleibende Einschränkungen dadurch sind noch seltener. In manchen Fällen schließen sich die mit der YAG-Iridotomie erzeugten Löcher in der Regenbogenhaut wieder. Dann muss der Eingriff wiederholt werden.

 

Diese Vorteile hat die YAG-Iridotomie

Die YAG-Iridotomie hat die früher weit verbreitete chirurgische Iridektomie in weiten Fällen abgelöst. Denn sie ist deutlich schonender für das Auge und mit weniger Komplikationen und Nebenwirkungen verbunden. Zusätzlich ist für den Eingriff keine Vollnarkose nötig und Sie können schon bald nach der Laser-Iridotomie nach Hause und Ihren gewohnten Alltag wiederaufnehmen.