Grauer Star - Früherkennung und Behandlung
Was ist der Graue Star?
Beim Grauen Star (Katarakt) handelt es sich um eine Eintrübung der Augenlinse. Betroffen sind meist ältere Personen ab 60 Jahren. Nur 10 Prozent der Patienten sind deutlich jünger, in nur einem Prozent der Fälle ist der Graue Star angeboren. Die Krankheit tritt größtenteils beidseitig auf und hat eine Verschlechterung der Sehkraft zur Folge. Im Extremfall kommt es zur Erblindung. Der Graue Star ist heute jedoch gut behandelbar. Nicht zu verwechseln ist er mit der Augenkrankheit Grüner Star.
Welche Arten des Grauen Star gibt es?
Man unterscheidet drei Formen des Grauen Stars. Beim Kernkatarakt ist das Innere der Augenlinse getrübt. Es kommt zu einer Kurzsichtigkeit, d.h. Patienten haben Schwierigkeiten mit dem Sehen in der Ferne. Manchmal ist das Sehvermögen nur leicht eingeschränkt. Die Erkrankung schreitet vorwiegend langsam voran. Beim Rindenkatarakt ist die äußere Schale der Augenlinse getrübt. Symptomatisch ist hier vor allem eine erhöhte Blendungsempfindlichkeit. Der hintere subkapsuläre Katarakt kommt häufiger bei jüngeren Patienten vor. Die Trübung tritt hier auf der Rückseite der Linse auf und schreitet recht schnell voran.
Wie entsteht der Graue Star?
Der Graue Star ist in den meisten Fällen auf eine altersbedingte Veränderung des Auges zurückzuführen. Der Graue Star kann aber auch begünstigt werden durch Allgemeinerkrankungen wie Diabetes und Neurodermitis, Augenverletzungen und ein (auch lange zurückliegendes) Trauma des Auges, die Einnahme von Cortison über einen langen Zeitraum, eine Gefäßverengung sowie eine Chemo- und Bestrahlungstherapie bei Krebserkrankungen. Eine erbliche Komponente ist häufig. Die Ursachen hierfür sind noch nicht vollständig erforscht.
Was sind die Symptome es Grauen Star?
Der Graue Star äußert sich ausschließlich durch eine schmerzlose Verschlechterung des Sehvermögens. Da eine Eintrübung der Augenlinse vornehmlich schleichend verläuft, lassen sich die Sehschwierigkeiten anfangs noch gut durch verschiedene Brillenstärken ausgleichen. Zu Beginn ist die Sehschärfe noch recht gut. Patienten beklagen verschwommene Konturen und eine blassere Farbwahrnehmung. In der Nacht beim Autofahren sind Patienten empfindlicher gegenüber Lichtern und auch beim Lesen wird viel Licht benötigt.
Die Linsentrübung führt zu einer Streuung auf der Netzhaut, die das Kontrastsehen beeinträchtigt. Wenn die Augenlinse in der Mitte getrübt ist, geht dies häufig mit einer verstärkten Kurzsichtigkeit einher. Bei einem Fortschreiten der Krankheit sehen Patienten Doppelbilder und beklagen ein gestörtes Farbsehen und einen immer dichter werdenden Nebelschleier. Die Symptome können unterschiedlich ausgeprägt sein – welches Symptom wann überwiegend ausgeprägt ist, hängt zum einen vom Stadium der Linsentrübung ab und zu anderen, welcher Teil der Linse betroffen ist. Im späten Stadium kann nur noch eine Operation zu einer Besserung der Symptome führen.
Wie wird der Graue Star beim Arzt diagnostiziert?
Der Graue Star wird durch den Augenarzt oder auch zufällig durch einen Optometristen beim Sehtest für eine neue Brille entdeckt. Die Diagnose erfolgt meist schnell und unkompliziert mithilfe einer Spaltlampenuntersuchung. Das äußere Auge wird einem schmalen Lichtstreifen ausgeleuchtet und vom Arzt durch ein Mikroskop betrachtet. Diese Untersuchung ist für den Patienten schmerzfrei. Der Arzt kann auf diesem Wege die Augenlinse und andere Teile des Auges wie die Netzhaut und den Glaskörper gut erkennen und genau bestimmen, welche Regionen der Linse getrübt sind.
Ist der Graue Star bereits stark fortgeschritten, erscheint die Pupille grau-weiß. Früher erblindeten Patienten mit dieser Krankheit oft und hatten einen starren Blick. Hier liegt auch der Ursprung für den Namen „Grauer Star“, der nichts mit dem Vogel zu tun hat.
Wie wird der Graue Star behandelt?
Der Graue Star kann medikamentös nicht behandelt werden, da sich eine Linsentrübung nicht aufhalten lässt. Es ist jedoch möglich, die trüben Linsen in einer Operation gegen klare Kunstlinsen auszutauschen. Der Graue Star gilt damit als geheilt, da er nun nicht erneut auftreten kann. Auf diesem Wege können gleichzeitig Fehlsichtigkeiten wie eine Kurz- oder Weitsichtigkeit oder eine Hornhautkrümmung korrigiert werden. Die Sehleistung wird damit langfristig verbessert.
Die Operation erfolgt unter lokaler Betäubung und mittels Ultraschall oder Laserstrahlen. Spritzen am Augen sind in aller Regel nicht nötig. Bei der Operation handelt es sich um einen unkomplizierten Routineeingriff von etwa 20 Minuten Dauer.
Kann man gegen den Grauen Star vorbeugen?
Da der Graue Star meist eine Alterserscheinung ist, kann man ihm nur schwer vorbeugen. Rauchen gilt als Risikofaktor und sollte daher unterlassen werden. Auch ein ausreichender Schutz gegen Sonneneinstrahlung kann dem Grauen Star bis zu einem gewissen Grad vorbeugen.