Grauer Star: Wie wird er erkannt und behandelt?

Grauer Star | Albino Parisi Dr med

Der Graue Star ist oftmals eine Folge des natürlichen Alterungsprozesses und lässt sich nur durch einen operativen Eingriff behandeln. Unbehandelt dagegen kann die Augenkrankheit zur Erblindung führen. Im Folgenden erfahren Sie, welche Symptome auf Grauen Star hindeuten, welche Behandlungsformen es gibt und wie Sie der Erkrankung vorbeugen können.

Was ist Grauer Star?
Beim Grauen Star, auch Catarakt genannt, trübt sich die sonst klare Linse des Auges, wodurch das Sehvermögen immer weiter abnimmt. Die Sehkraft kann sich sowohl in Richtung Weitsichtigkeit als auch in Richtung Kurzsichtigkeit verändern. Häufig nehmen Betroffene Farben blasser wahr und die räumliche Wahrnehmung sowie die Fernsicht werden schlechter. Die Augen gewöhnen sich zudem oftmals langsamer an wechselnde Lichtverhältnisse.

Erste Anzeichen für einen Grauen Star können unscharfes und verschwommenes Sehen oder eine höhere Sensibilität für helles Licht sein. Das Fortschreiten der Erkrankung ist sehr unterschiedlich: So gibt es Menschen, die lange Zeit nur mit leichten Einschränkungen umgehen müssen, andere verlieren ihr Sehvermögen sehr viel schneller.

Warum entsteht Grauer Star?
Die Erkrankung kann Ursachen wie Fehlbildungen und Verletzungen des Auges oder sogar Stoffwechselerkrankungen haben. Häufigste Ursache des Grauen Stars ist aber nach wie vor das Altern der Linse. Dabei kann die altersbedingte Linsentrübung schon ab dem 30. Lebensjahr auftreten, für gewöhnlich kommt sie aber zwischen dem 65. und 75. Lebensjahr vor. Über 70 Prozent der Grauer-Star-Operationen finden an Patienten in dieser
Altersgruppe statt.

Andere Umstände, die die Entwicklung eines Grauen Star begünstigen können, sind Diabetes, Alkoholismus, eine hohe Kurz- oder Weitsichtigkeit, eine längerfristige Medikamenteneinnahme (beispielsweise von Cortison), Chemo und Bestrahlungstherapie sowie Kupfer- oder Eiseneinlagerungen im Körper. Auch ein Trauma, zum Beispiel in Form eines Schlags auf Auge, kann sich noch Jahrzehnte später als Grauer Star bemerkbar machen.

Welche Behandlungsmethoden gibt es? Kann man die Krankheit heilen?
Der Graue Star lässt sich meist nicht vollständig aufhalten, so dass eine Operation am Auge in der Regel notwendig ist. Die OP stellt zudem die einzige Behandlungsmöglichkeit dar. Lediglich solange der Mittelpunkt der Linsen noch klar ist, kann man die veränderte Sehstärke durch Anpassungen der Brillenstärke behandeln. Handelt es sich um einen weit fortgeschrittenen Grauen Star, lässt sich die Linsentrübung schon mit bloßem Auge erkennen.
Um die Sehleistung zu steigern oder wiederherzustellen, gilt es, die Linsentrübung zu beheben. Dafür wird ein Teil der getrübten Linse durch eine klare Kunstlinse ersetzt. Angewandt wird hierbei herkömmliche Ultraschalltechnik oder die besonders schonende Laser-Technik. Die künstliche Linse ist sehr stabil und für eine Lebensdauer von mehr als 90 Jahren ausgelegt.

Die Operation des Grauen Star erfolgt meist ambulant und bei örtlicher Betäubung. In der Regel dauert der Eingriff nicht mehr als 30 Minuten. Das Risiko von Komplikationen ist gering, trotzdem sollten Patienten in den ersten Wochen nach der OP körperliche Anstrengung sowie Tätigkeiten, bei denen Staub oder Schmutz anfällt, vermeiden. Darüber hinaus sollten kein Wasser und keine Seife in das frisch operierte Auge gelangen.

Wie kann man vorbeugen?
Dem Auftreten von Grauen Star kann man nur bedingt vorbeugen. Empfehlenswert ist es, übermäßigen (und regelmäßigen) Alkoholkonsum, Rauchen sowie eine Unter- oder Mangelernährung zu vermeiden. Außerdem sollten die Augen nicht zu lange zu starkem UV-Licht ausgesetzt sein.

Die Erkrankung Diabetes mellitus, die zum Grauen Star führen kann, sollte konsequent behandelt werden, damit die Augen nicht unnötig in Mitleidenschaft gezogen werden. Das heißt, eine Stabilisierung des Blutzuckerspiegels ist sehr wichtig.

Mit welchen Folgeerkrankungen muss man rechnen?
Insbesondere bei jüngeren Patienten kann es sein, dass ein sogenannter Nachstar auftritt, sich also die Sehleistung nach der Grauer-Star-Operation langsam erneut reduziert. Patienten beklagen, dass sie beim Sehen erneut einen Schleier wahrnehmen. Der Grund für den Nachstar ist meist eine Trübung der körpereigenen Linsenhinterkapsel, die hinter der Kunstlinse sitzt. Circa 25 bis 50 Prozent der Patienten sind von diesem Phänomen betroffen und müssen sich in einem nur wenige Minuten dauernden Laser-Eingriff erneut behandeln lassen. Ein Nachstar tritt meist einige Monate nach der ersten Operation auf, bildet sich in einigen Fällen aber auch erst Jahre später.

Bei einigen Erkrankungen ist sich die Medizin noch nicht einig, ob sie durch den Grauen Star mit bedingt sind oder nicht. Dazu zählen vor allem die altersbedingte Makuladegeneration, ein Glaukomanfall, bei der eine Schädigung des Sehnervs droht, sowie schwerwiegende Sehstörungen, die bis zur Erblindung führen können.

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