Bindehautentzündungen erkennen und behandeln lassen

Bindehautentzündungen sind nicht nur im Kindesalter verbreitet. Auch unter Erwachsenen stellt die in vielen Fällen hochansteckende Erkrankung keine Seltenheit dar. Doch worum genau handelt es sich, welche verschiedenen Formen der Bindehautentzündung gibt es und wie können diese behandelt werden?

 

Was ist eine Bindehautentzündung?

Bei der Bindehaut (auch Konjunktiva genannt) handelt es sich um eine Schleimhaut im vorderen Bereich des Auges. Sie ist relativ dünn und gut durchblutet. Kommt es zu einer Entzündung der Konjunktiva, ist das entsprechend gut zu erkennen: Meist weist eine charakteristische Rotfärbung deutlich darauf hin. In jedem Falle handelt es sich bei der Entzündung um eine Reaktion des Immunsystems, die auf unterschiedliche Weise ausgelöst werden kann.

In vielen Fällen steht hinter einer Bindehautentzündung eine bakterielle oder virale Infektion. Die Krankheitserreger gelangen in der Regel über die Hände in die Augen, besiedeln dort die Bindehaut und vermehren sich. In der Folge wird das Immunsystem aktiv und beginnt, die Bakterien oder Viren zu bekämpfen. Im Zuge dessen kommt es zu den typischen Entzündungserscheinungen: Das Auge juckt und brennt, es wird rot und tränt und manchmal bildet sich Eiter.

Doch auch mechanische Reizungen und allergische Reaktionen können eine Bindehautentzündung verursachen. Rauch, Staub und trockene Luft können die Konjunktiva ebenso reizen wie schlecht sitzende Kontaktlinsen, Fremdkörper im Auge oder ein Mangel an Tränenflüssigkeit (sog. trockenes Auge). Im Frühjahr kommt es in Österreich im Zuge des einsetzenden Pollenflugs ferner bei Menschen mit Allergien häufig zu Bindehautentzündungen, die durch Kontakt mit dem Allergen - häufig Pollen und Gräser - ausgelöst werden. Andere Formen der Bindehautentzündung - etwa solche, die durch Pilze oder Parasiten ausgelöst werden - sind sehr selten und in der Praxis kaum zu beobachten.

 

Wie lässt sich eine Bindehautentzündung erkennen?

Ohne Hilfsmittel ist es nicht möglich, eine Bindehautentzündung sicher von Entzündungen anderer Teile des Auges zu unterscheiden. Rötung, Brennen, Jucken und Tränen sind ebenso wie ein Fremdkörpergefühl im Auge zwar charakteristisch für die Bindehautentzündung; bei der Hornhautentzündung (und einigen weiteren Augenerkrankungen) treten diese Symptome jedoch ebenfalls auf. Eine Selbstdiagnose, die sich rein auf die genannten Symptome stützt, ist daher nicht zu leisten.

Es ist vielmehr anzuraten, bei auftretenden Beschwerden zeitnah einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, um eine schwerwiegende Erkrankung des Auges auszuschließen. Hierzu kommt in aller Regel eine Spaltlampenmikroskopie zum Einsatz: Alle Teile des Auges können so eingehend inspiziert werden, um herauszufinden, wo genau die Entzündung sich abspielt.

Die Diagnose ist dank der modernen Hilfsmittel in der ophthalmologischen Praxis schnell gestellt, woraufhin eine zielgerichtete Behandlung eingeleitet werden kann.

 

Wie wird eine Bindehautentzündung behandelt?

Die Behandlung der Bindehautentzündung richtet sich nach der Ursache. Liegt eine bakterielle Infektion vor, kommen antibiotische Augentropfen oder -salben zum Einsatz, die mehrmals täglich ins Auge gegeben werden müssen. Diese töten die Bakterien entweder direkt ab oder hemmen ihr Wachstum, woraufhin das Immunsystem sie abtöten kann. Mit den Bakterien verschwindet auch die Entzündung.

Gegen virale Konjunktividen steht hingegen kein ursächlich wirkendes Mittel zur Verfügung. In diesem Falle besteht das Therapieziel in der bestmöglichen Linderung der Symptome, während das Immunsystem alleine mit den Viren fertig werden muss. In der Regel werden entzündungshemmende Augentropfen verabreicht. Eine Ausnahme stellt die durch Herpesviren ausgelöste Konjunktivitis dar, die mit dem Virostatikum Aciclovir behandelt werden kann. Zu beachten ist außerdem, dass virale Bindehautentzündungen hochansteckend sind. Aus diesem Grund sollte gut auf die Hygiene geachtet werden.

Allergische Entzündungen der Bindehaut können ebenfalls nicht ursächlich behandelt werden. Hier steht - wie bei den viralen Infektionen - die Symptomlinderung im Vordergrund. Zum Einsatz kommen hier Antihistaminika, sog. H1- Rezeptorantagonisten. Diese werden ebenfalls in Form von Augentropfen verabreicht. Auch abschwellende und entzündungshemmende Augentropfen helfen bei der allergischen Bindehautentzündung.

Lösen mechanische Reizungen die Entzündung aus, gilt es, diese zu beseitigen. Trockene Luft, Rauch und Staub sollten entsprechend gemieden werden. Kontaktlinsen müssen passen und etwaige Fremdkörper aus dem Auge entfernt werden. Sorgt ein unzureichender Tränenfilm für die Entzündung, ist es zudem sinnvoll, Tränenersatzmittel einzusetzen. In unserer Ordination wird darüber hinaus die E-Eye-Behandlung angeboten.

 

Fazit: Was muss bei einer Bindehautentzündung beachtet werden?

Da Bindehautentzündungen unterschiedlichste Ursachen haben können und sich ohne professionelle Apparaturen kaum von anderen Entzündungen im Auge abgrenzen lassen, sollte bei roten, juckenden und brennenden Augen oder einem Fremdkörpergefühl immer eine augenärztliche Ordination aufgesucht werden. Nach entsprechender Diagnose kann dort eine zielgerichtete Therapie durchgeführt werden, die meist innerhalb weniger Tage für spürbare Linderung sorgt.

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