Wann sollte man zum Augenarzt gehen?

Besonders viel Unklarheit herrscht häufig darüber, wann man genau zum Augenarzt gehen sollte. Gibt es besondere Sichtveränderungen, bei denen ein Augenarztbesuch unerlässlich ist? Auf welche Symptome sollte genau geachtet werden? Gibt es bestimmte Vorsorgeuntersuchungen, die durchgeführt werden sollten? Diese Fragen sind für Laien häufig nicht ganz so leicht zu beantworten.

 

Natürlich gibt es Notfälle, bei denen ein Augenarztbesuch dringend nötig ist. Dazu gehören der plötzliche Verlust des Sehvermögens, starke Augenschmerzen, das Wahrnehmen von Lichtblitzen oder starken Farbveränderungen. Auch anderweitige Anomalien und Verletzungen des Auges bedürfen nicht selten einer ärztlichen Sofortbehandlung, die es nicht hinauszuzögern gilt.

 

Dies gilt vor allem nach Unfällen, bei denen das Auge in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ganz gleich, ob es sich um Verbrennungen, Schnittwunden oder Fremdkörper im Auge handelt, hier sollte keine Zeit verloren werden. Vor allem Gewalteinwirkungen auf das Augeninnere können in schweren Fällen und bei zu später Behandlung zum Verlust der Sehfähigkeit führen.

 

Abgesehen von Notfällen, gibt es natürlich auch noch andere Gegebenheiten, die einen Besuch beim Augenarzt empfehlenswert machen. Routinekontrollen sollten in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden, um mögliche Augenkrankheiten sowie Sehstörungen frühzeitig erkennen und diesen entgegenwirken zu können. Die Anzahl der Kontrollen richtet sich dabei nach dem Alter.

 

Grundsätzlich gilt, dass mit steigendem Alter auch die Kontrolltermine näher beieinander liegen, da die Sehfähigkeit hier für gewöhnlich schneller abnimmt und das Risiko für Krankheiten des Auges steigt. Bei entsprechenden Routinekontrollen kann die Sehkraft getestet, der Augeninnendruck gemessen und eine mögliche Hornhautkrümmung festgestellt werden.

 

Bestehen bereits Augenkrankheiten, sollten entsprechende Untersuchungen natürlich in geringeren Abständen erfolgen. Dies ist auch der Fall, wenn Krankheiten wie Diabetes, arterielle Hypertonie, HIV oder Schilddrüsenerkrankungenvorliegen. Die notwendigen Abstände werden dann während der Untersuchung mit dem behandelnden Arzt abgesprochen.

 

Eine Vielzahl von Krankheitsbildern kann sich auf das Augenlicht auswirken. Das Glaukom ist ein Krankheitsbild, das mit einer Schädigung des Sehnervs einhergeht. Ein Glaukom verläuft nicht selten symptomlos, doch kann es auch zustarken Kopf- und Augenschmerzen sowie Empfindungsstörungen kommen. Glaukome sind die zweithäufigste Erblindungsursache in Österreich.

 

Ein "Glaukomanfall" äußert sich dadurch, dass Betroffene plötzliche, starke Schmerzen im Auge und der entsprechenden Gesichtshälfte spüren sowie regenbogenfarbige Ringe um Lichtquellen wahrnehmen. Durch vorzeitige undregelmäßige Untersuchungen können ein Glaukom erfolgreich behandelt und größere Schäden vermieden werden. Bei einem Keratokonus verformt sich die Hornhaut kegelförmig, also konisch. Die Folge für betroffene Patienten sind eine stark verzerrte Sicht sowie eine häufige Lichtempfindlichkeit im oberen Bereich des Auges. Wird die Krankheitfrühzeitig erkannt, kann sie allerdings minimalinvasiv behandelt werden und eine Hornhauttransplantation vermieden oder verzögert werden.

 

Diabetische Retinopathie stellt die häufigste Erblindungsursache bei Menschen mittleren Alters dar. Vor allem Menschen, die an Diabetes Typ-1 leiden, erkranken häufiger an Retinopathie, was regelmäßige Routineuntersuchungen unabdingbar macht. Heilbar ist die diabetische Retinopathie zwar nicht, doch können ihre Symptome durch minimalinvasive Eingriffe massiv verbessert werden.

 

Vor allem die eher schleichend verlaufende Makuladegeneration ist die häufigste Erblindungsursache von Menschen im hohen Alter. Im Laufe der Zeit verliert die Makula, also der von der Krankheit betroffene Teil der Netzhaut, seine Funktionstüchtigkeit. Durch Augenuntersuchungen und Sehtests kann eine Makuladegeneration diagnostiziert werden.

 

Bemerkt der Patient eine wellige oder verzerrte Sicht sowie einen Verlust des zentralen Sehvermögens in Kombination mit verschwommenen oder dunklen Flecken im mittleren Sehfeld, kann eine Makuladegeneration vorliegen. Auch dann, wenn das Erkennen von Gesichtern Probleme darstellt, sollte ein Augenarzt konsultiert werden, um eine eventuell notwendige Behandlung einzuleiten.

 

Die Gründe, die einen Augenarztbesuch notwendig oder ratsam machen, sind also vielseitig. Generell gilt, dass jegliche Anomalie des Sehvermögens einem Augenarzt präsentiert werden sollte. Nur dieser kann wirklich feststellen, ob ein Leiden vorliegt, das behandelt werden muss. Auch bei ungewöhnlichen Empfindungen oder Schmerzen ist ein Augenarztbesuch ratsam.

 

Routinebesuche helfen ebenso dabei, eventuelle Krankheiten oder Veränderungen frühzeitig wahrzunehmen und zu behandeln. Im Zweifel sollte also auf jeden Fall ein Augenarzt konsultiert sowie regelmäßige Untersuchungen durchgeführt werden. So kann die Augengesundheit langfristig erhalten werden.

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